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Fachhochschule Sigmaringen2018-10-17T10:05:59+00:00

Project Description

Erweiterung Fachhochschule Sigmaringen

Auf der Grundlage des Gesamtplanungskonzepts für die Entwicklung der Hochschule am Standort Sigmaringen wurde 1995 der 1. Bauabschnitt des Neubaus mit dem Fachbereich Betriebswirtschaftslehre, der Bibliothek und bereichsübergreifenden Vorlesungsräumen errichtet. Der neue Erweiterungsbau stellt eine konsequente Fortführung der ursprünglichen Konzeption dar. Ein parallel zur Hohenzollernstraße gestellter, langgestreckter Baukörper ergänzt den Bestand zu einem Gesamtensemble mit H-förmiger Grundrissform.

Entwickelt aus den stadträumlichen Rahmenbedingungen und den Vorgaben der Nutzungsanforderung mit Labor- und Vorlesungsräumen, die große Raumtiefen erforderlich machen, ist ein einbündiger Baukörper entstanden. Flure und Foyerflächen orientieren sich zum 1. Bauabschnitt nach Westen, sämtliche Nutzungseinheiten in den freien Landschaftsraum nach Osten. In der Hauptansicht von Osten wird auch die klare innere Gliederung erkennbar. Die Vorlesungs- und Seminarräume bilden den vorspringenden Kopfbau, der durch die horizontalen, flügelartig geformten Sonnenschutzlamellen vor einer raumhohen Glasfassade besonders hervorgehoben wird. Daran schließen sich die Verwaltungsräume im Mittelteil des Gebäudes an. Dem Straßenverlauf folgend ist der Laborflügel nach Westen versetzt angeordnet. Das Pharmatechnikum als Sondernutzungsbereich befindet sich im Hanggeschoss unterhalb des Kopfbaus. Unter Ausnutzung der vorhandenen Topographie ist der Nordflügel des Gebäudes zwei, der Südflügel dreigeschossig angelegt. Erd- und Obergeschoss sind in ihrer Grundstruktur identisch. In Verlängerung des verglasten Verbindungsgangs zum Bestand, in dem sich auch der Eingang zum Erweiterungsbau befindet, öffnet sich die Erschließungsfläche zu einem großzügigen Foyer mit der offenen Haupttreppe. Die hoch frequentierten Nutzungen sind unmittelbar von dieser zentralen Foyerfläche aus erschlossen. Nach Norden und Süden schließen sich verglaste Flurbereiche an, die in zwei abgeschlossenen Treppenhäusern enden.

Ziel der äußeren Gestaltung war die Einfügung in den Baubestand, gleichzeitig sollte aber auch eine subtile Differenziertheit des Erweiterungsbaus erkennbar werden. Die Grundthematik einer gewellten Metallfassade wurde übernommen und neu interpretiert. Durch die großzügig und vornehm wirkende flache Wellung und die zurückhaltende Fassadengliederung mit hohem Glasanteil und einer ruhigen, horizontalen Gliederung ist ein sehr eigenständiges Gebäude entstanden, dessen Architektursprache mit der eher technischen Ausrichtung der Nutzung korrespondiert. Dabei setzt die innere Farbgebung einen kraftvollen Akzent, der bis in den Außenraum wirkt.

Bauherr

Land Baden-Württemberg

Projektdaten

2002 Planungsbeginn
2007 Baubeginn
2009 Fertigstellung

Mitarbeiter

Anke van de Loo, Daniel Saile, Matthias Rottenburger

Fotograf

Roland Halbe, Stuttgart