Gewerbliche Schule Öhringen (ARGE mit Kubus 360)
Die Bestandsbauten der Gewerbliche Schule im nördlichen Teil der Stadt Öhringen aus den Jahren 1962 – 1980 wurden als bisher größte Schulbaumaßnahme des Hohenlohekreis in fünf aufeinander folgenden Bauphasen umfangreich saniert und durch Neubaumaßnahmen ergänzt.
Insbesondere beim sogenannten Salierbau aus dem Jahre 1962, dem zentralen Gebäude der Schule, wurde besondere Rücksicht auf die bestehende, teilweise hochwertige Bausubstanz genommen. Zeittypischen Materialien und Verkleidungen wurden erhalten und blieben auch nach der Sanierung sichtbar.
Die Sanierung umfasst bauliche Maßnahmen zur energetischen Ertüchtigung, zur Verbesserung des Brandschutzes sowie zur Herstellung der Barrierefreiheit. In diesem Zuge wurden Dach- und Fassadenkonstruktionen nach aktuellem Stand erneuert, neue brandschutztechnische Abtrennungen geschaffen und in jedem Gebäudeteil Aufzüge eingebaut.
Als verbindendes Gestaltungsmerkmal erhielten alle Gebäude des Ensembles eine neue vorgehängte, beschichtete Aluminiumfassade mit markanten Aluminium- Fensterbändern, Raffstoreanlagen sowie einem Sockel als Wärmedämmverbundsystem. Durch die horizontale Gliederung der Fassaden sind die Geschosse klar ablesbar und die Topografie der Gesamtkomposition wird erkennbar.
Die technische Gebäudeausrüstung wurde vollständig erneuert unter anderem durch den Einbau effizienter dezentraler Lüftungs- und Absauganlagen sowie moderner elektrotechnischer Systeme.
Alle vorhandenen Flachdächer wurden begrünt und mit Photovoltaik-Modulen ausgestattet. Die Wärmeversorgung erfolgt über Fernwärme vom nahegelegenen Krankenhaus, um regionale Energiequellen effizient zu nutzen.
Die Erschließung der bestehenden Baukörper wurde im Wesentlichen beibehalten und um den Anschluss an den Neubau des Werkstattgebäudes ergänzt.
Das Werkstattgebäude hebt sich im Innenraum durch die Ausführung von flächen-deckenden Sichtbetonoberflächen von der Gestaltung der anderen Gebäude am Standort ab.
Der Werkstattcharakter zeigt sich neben der Präsenz der modernen Maschinen auch durch geordnete Sichtinstallationen unterhalb der Akustikdecken.
Neben der baulichen Sanierung der Gebäude wurde das Nutzungskonzept überarbeitet, die Grundrisse neu organisiert sowie zukunftsgerichtete Konzepte und aktuelle Entwicklungen umgesetzt – Stichwort „Industrie 4.0“. So finden sich in den Gebäuden verschiedene Nutzungsbereiche, von zeitgemäßen Unterrichtsräumen über offenen Lernlandschaften und moderne Werkstätten bis hin zum neugestalteten Kreismedienzentrum.
Die architektonisch hochwertige Aula im Salierbau kann nach der Sanierung nicht nur für schulische Zwecke, sondern auch für besondere Anlässe des Landkreises genutzt werden.
Bauherr
Landratsamt Hohenlohekreis
Projektdaten
2014 Planungsbeginn
2015 Baubeginn
2022 Fertigstellung
Mitarbeiter
Robert Weber, Wengang Xie, Martina Schröder
Fotograf
Roland Halbe, Stuttgart